Zwischenringe

Inhalte

Jeder, der sich intensiv mit Kameratechniken auseinandersetzt, wird irgendwann mit der Makrofotografie konfrontiert sein. Einen Käfer oder ein Insekt auf einer Blüte in vergrößerter Form zu fotografieren, lässt sich durch mehrere Optionen realisieren. Zu den Möglichkeiten gehören die Nutzung von speziellen Makroobjektiven. Sehr teure Objektive wie das Tamron AF 180mm 3,5 Di LD Macro 1:1 SP Objektiv für die Canon Kamera kosten 700 Euro und optimieren lichtbeeinflussende Faktoren wie Streulicht und eine gewisse Distanz zu den Objekten ist gegeben. Dann gibt es noch weitere Alternativen wie die Nutzung von Retroadaptern: bei DSLR Kameras wird das Objektiv mit der Frontlinse mithilfe der Adapter zum Kamerabajonett verbunden und das Objektiv wird verkehrt herum angesetzt. Daneben gibt es für die Makofotografie auch Zwischenringe, die hier im Artikel besonders im Fokus stehen.

Verglichen werden Nahaufnahmen mit Kitobjektiv und Makroobjektiv, die jeweils einmal mit Zwischenringen und zum anderen ohne Ringe fotografiert werden. Getestet wurde ein dreistufiges Modell, das für gerade mal 15 Euro im Handel erhältlich ist. Schon tauchen natürlich erste Zweifel auf, ob so ein Ring brauchbare Ergebnisse liefert. Aber probiert geht bekanntlich vor studieren und ich war selbst vom Ergebnis ein wenig überrascht. Die Zwischenringe für Canon EF EOS Modelle besteht aus drei Abstandsringen und zwei Bajonettringen. Je nach Bedarf können die Länge der Objektivauszüge so variiert werden, dass Maßstäbe zwischen 15mm und 62mm durch sinnvolle Kombinationen möglich sind. In den Versuchen habe ich aber weniger mit unterschiedlichen Kombinationen herumexperimentiert, sondern auf die Schnelle die Zwischenringe nacheinander abgeschraubt, um die Bildqualität zu messen.

Fotografie mit Zwischenringen und Kit-Objektiv

Zimmerpflanze Blütenblätter Orchidee

Als Objekt dient beim Kit-Objektiv eine Pflanze auf Gestein mit Orchideenblättern, die bei mir von Staubverfall recht gut bedient. Fotografiert wurde mit der Option der Programmautomatik und geringen Verschlusszeiten!

Bei Bildresultaten mit dem längsten Objektivauszug von 62mm wurden die Zwischenringe komplett hergenommen und zwischen Objektiv und Bajonett befestigt. Beim Anschrauben des Objektivs am Zwischenring sollte darauf geachtet werden, dass alles richtig eingerastet ist und der „Klick“ auch zu hören ist, sonst fällt das teure Objektiv hin. Die Bilder wurden dann geschossen und schon merkt man die ersten Anfängerschwierigkeiten: ich habe zwar eine ruhige Hand. Doch beim Fotografieren aus allernächster Nähe merkt man im Live-View Modus die wacklige Hand und dementsprechend fallen die Bilder ein wenig verwaschen aus. Auch eine große Hürde ist die Näherung der Kamera an das Objekt. Ist die Kamera weiter weg, ist das komplette Bild verschwommen und man erkennt kaum Motive! Ist man zu nah dran, verdunkelt sich das Bild! Die goldene Mitte zu treffen erfordert ein gewisses Feingefühl und die Freihand-Bilder sehen ohne Stativ relativ verwaschen aus.

Blütenblatt
Objektivauszug von 62mm aus nächster Nähe

Blatt von einer Blume

Und hier kommen die Vorzüge eines Stativs ins Spiel. Bei passender Entfernung kann mit einem Selbstauslöser Bilder schießen, die das Bild scharf stellen! Allerdings ist hier auch der große Nachteil, dass man das Stativ nicht überall hin schleppen kann und die Positionierung für ein einziges Objekt seine Zeit braucht. Dafür hat man richtig schicke Bilder!

Blütenblätter der Orchidee
Makroaufnahme mit Stativ

Blüte Blüten

Die Verkürzung des Objektivauszug auf 21mm fällt einem Freihand-Fotografen für Makrobilder schon etwas einfacher, da auf dem Display das Motiv bei einer Distanz von ca. 10cm leichter zu erkennen ist. Dennoch ist ohne Stativ kein Scharfes Bild möglich, wie die Bilder trotz meiner Mühe zur ruhigen Hand beweisen.

Knospe
Andere Resultate erzielt man allerdings, wenn die Kamera per Selbstauslöser auf dem Stativ betätigt wird. Die Bilder sind wesentlich schärfer und von der Farbenpracht natürlicher!

Orchideenblüte
Bildfixierung mit Stativ

Blütenblätter
Viel mehr Spielraum erhält man beim Objektivauszug mit dem kleinsten Abstand zwischen den Bajonettringen. Diese Variante empfehle ich Naturfotografen, die ungern ein Stativ durch die Gegend tragen, aber Blumen und Lebewesen in vergrößerte Form fotografieren wollen. Zwar könnte ein Objektiv den Schärfegrad immens erhöhen. Aber auch so sind brauchbare Ergebnisse zu erzielen!

Knospenformen Blüte einer Orchidee

Fotografie mit Zwischenringen und Tamron AF Makroobjektiv

Andere Resultate lassen sich in Kombination mit einem echten Makroobjektiv erzielen. Das Tamron AF Makroobjektiv hat Brennweite in den Bereichen 55-200 mm und Nahaufnahmen sind aufgrund der technischen Ausrichtung kaum möglich. Das ist allerdings mit einem Zwischenring ganz anders: je nach Brennweite können die Abstände zum Motiv verringert oder vergrößert werden.

normaler Schnappschuss Pflanze als Motiv

Bei einer Brennweite von 200mm:
Abstand zwischen Zimmerpflanze und ausgefahrenem Objektiv beträgt schätzungsweise 50cm. Ein paar Zentimeter mehr oder weniger und das Bild verschwimmt in der Versenkung. Das ist eine sehr interessante Option, wenn man Insekten fotografieren will, sie aber logischerweise aus nächster Nähe nicht ein wenig verunsichern will! Gerade bei der Fotografie von fliegenden Insekten wie Bienen oder Fliegen kann dieser Abstand ideal sein.

Brennweite 200mm

Bei einer Brennweite von 100mm:
Abstand zum Objekt beträgt hierbei 20 cm. Das ist eine Rechweite, die bei alleiniger Nutzung des Objektivs bei solchen Brennweiten kaum denkbar wäre. Die ausgefahrene Länge verlagert das Gewicht ein wenig nach vorne, was die Freihandfotografie ein wenig erschwert. Und auch die Bilder sehen in der Folge ein wenig verschwommen aus.

Brennweite 100mm

Bei einer Brennweite von 55mm:
Hier erwarte ich eigentlich die gleichen Resultate. Kleiner positiver Nebeneffekt hier ist der vergrößerte Abend von rund 10 cm oder mehr. Man muss mit der Kamera nicht auf Tauchfühlung mit den Insekten und anderen empfindlichen Lebewesen in Erscheinung treten, um schöne Makro-Schnappschüsse zu machen

Brennweite 50mm

Insgesamt lassen sich bessere Bilder mit fix befestigter Kamera schießen und diese können sich wahrlich sehen lassen.

Makrofotografie mit Stativ

Nutzen und Nachteile

Zwischenringe sind auf jeden Fall eine günstige Alternative zu teuren Makroobjektiven und leisten bei optimaler Einstellung eine gute Performance. Ein großer Nachteil ist allerdings der Zeitfaktor: schnell durch die Stadt laufen und Makrofotos und am Markt die Erdbeeren in vergrößerter Form zu schießen stellt den Fotografen vor großen Herausforderungen, während mit hochwertigen Objektiven das Bild auf die Schnelle im Autofokus geschossen werden. Die Zwischenringe werden nicht mit der Automatikfunktion verknüpft, wo Bilder zum Optimum angepasst werden!

Von Khoa

Mein Name ist Khoa Nguyen, bin beruflich als SEO Freelancer und Online Marketing Berater in München tätig und fotografiere in meiner Freizeit sehr gern. Fotografie ist Kunst, Kreativität und Leidenschaft. Früher habe ich tausende Bilder mit der Handykamera geschossen und habe mich irgendwann dazu entschlossen, mit meiner eigenen Kamera Bilder zu schießen, die euch gefallen könnten. Diese Leidenschaft fürs Fotografieren ist genauso groß wie die Gestaltung von Texten. Als Blogger hoffe ich natürlich, dass euch meine Atikel gefallen und ich im Laufe der Zeit euch neue Insprationen vorstellen kann.

Schreibe einen Kommentar